Rudolf Agricola

Wirtschaftswissenschaftler, Journalist und Hochschullehrer; SED

* 29. November 1900 Ladenburg

† 14. Januar 1985 Greifswald

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 05/1978

vom 23. Januar 1978

Wirken

Rudolf Agricola wurde am 29. November 1900 in Ladenburg a.N. geboren. Nachdem er das Realgymnasium in Mannheim mit dem Reifezeugnis verlassen hatte, studierte er an den Universitäten Heidelberg, Erlangen und Freiburg, promovierte in Freiburg 1924 zum Dr. rer. pol. und legte auf der Handelshochschule Mannheim das Examen als Diplomhandelslehrer ab. Seit seinem 18. Lebensjahr war A. politisch tätig, als Mitarbeiter an demokratischen und sozialdemokratischen Zeitungen. Im Jahre 1920 trat er in die Demokratische Partei und 1924 in die Kommunistische Partei ein.

In den Jahren 1920 bis 1926 war er als Hilfsarbeiter, Bankbeamter und in der elterlichen sowie anderen Zigarrenfabriken tätig. Von 1927 bis 1933 wirkte er als Handelsoberlehrer an den Städtischen Handelsschulen in Zeitz. Damals war er auch Stadtverordneter der KPD in Zeitz. 1933 wurde er zum Direktor dieser Schulen bestimmt, aber nicht mehr bestätigt, da die Nationalsozialisten statt Ernennung die Entlassung und Verhaftung A.s verfügten. Wieder frei, leistete er illegale Arbeit für die Kommunistische Partei in Mitteldeutschland, zuletzt als Redakteur der illegalen Kommunistischen Zeitung "Nun erst recht!", bis er erneut verhaftet und zu ...